Die Nerubianische Armee flutet den Strand von Tranquill in den ersten Minuten von World of Warcraft: The War Within. Tausende magische Geschosse zischen über den Horizont, Arachnoiden-Infanterie zerhackt die Rüstungen unserer Truppen.
Als Ork-Hexenmeister werfen wir uns in die Schlacht, einen Wassergeist an unserer Seite drängen wir die feindlichen Truppen zurück, doch General Thrall kann kaum die Linie halten.
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Er gibt uns Befehl, Verwundete an eine geschützte Sammelstelle zu bringen, während uns locker 100 Arachnoiden in enger Formation angreifen. Das hat schon etwas von Starship Troopers, wer gerade viel Spaß an Helldivers 2 hat, der wird hier voll abgeholt.
Es fühlt sich so an, als würde Blizzard endlich bereit sein, die Fesseln des alten WoW abzustreifen und World of Warcraft in die nächste Generation zu führen.
Siehe auch: World of Warcraft: The War Within – Blizzard packt im Interview aus
WoW wirkte in den letzten Jahren zu oldschool, zu wenig ambitioniert, zu wenig inszeniert. Warum konnten wir uns in Dragonflight keine Luftschlachten zwischen Drachen liefern im Game-of-Thrones-Style?
Blizzard hatte über viele Jahre kaum Konkurrenz im MMO-Segment, jetzt will Funcom mit der mächtigsten Blockbuster-Marke an ihrem Stuhl sägen, die Hollywood gerade auffahren kann – Dune mit Dune Awakening.
Ein Werk in Unreal Engine 5, mit der inszenatorischen Kraft von Oscar-Preisträger Greg Freiser und es wirkt so, als wolle sich Blizzard der Herausforderung stellen. The War Within hat uns während eines eintägigen Hands-On-Events in London mitunter richtig umgehauen und nachhaltig beeindruckt.
Lesetipp: Exploring Azeroth ist eines der schönsten Romane rund um das Gebiet, wo The War Within startet.
The War Within: Eine neue Ära der Inszenierung
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Erst stehen uns Hundertschaften der Arachnoiden-Infanterie entgegen, die die Rüstungen unserer Soldaten aufschlitzen. Auch ein knackiger Zwischenboss-Kampf lässt nicht lange auf sich warten, gegen die Queens Guard Zitrix.
Die sammelt eine ganze Linie an Warspinner-Bodyguards um sich – Zeit, sich auf unseren treuen Drachen aus Dragonflight zu schwingen, um sich einen Überblick über das Schlachtfeld zu verschaffen und so Schwachpunkte in der Verteidigung des Feindes zu finden.
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Auffällig ist, wie gut The War Within für Solo-Spieler funktioniert. Das ist wenig harter Grind, mehr Spaß an der Action und Emotionen, bei denen Blizzard sich bei der großen Fantasy-Popkultur hat inspirieren lassen.
Als wir auf Sturmgreifen auf die Festungsstadt Dornogal zufliegen, zeigt sich eine majestätische Metropole, die sich durchaus ein wenig wie Minas Tirith anfühlt. Nur eben von Maschinen-Zwergen mit Titanen-Technologie gebaut.
Wie Minas Tirith ist es direkt in den Stein gehauen, es erheben sich Säulen über den Straßen der Stadt und durchbohren den azurblauen Himmel.
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In jeder Gasse gibt es Ecken und Winkel, die Stadt zieht sich über viele Ebenen und kombiniert dieses klassisch Zwergische Design, wo sich ein Gimli wohlfühlen würde. Und blau leuchtenden Adern magischer Energie, die viele Verteidigungsanlagen und Geschütze antreibt.
Schön auch, wie variantenreich sich diese Schlacht spielt, nicht nur am Boden. Sondern wir schleudern auch Blitze und leiten Orbitalbombardements von unserem Sturmgreifen auf die angreifenden Arachnoiden ein.
Die Delves: Mini-Dungeons als 15-Minuten-Snack
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Die Delves sind das Snickers der MMO-Welt: Statt langem Grind, sind sie der schnelle Snack für alle, die WoW lieben, aber gerade nicht mehr die Zeit für einen großen Raid haben. Wir alle sind busy und tragen mit steigendem Alter in der Regel mehr Verantwortungen, was auch Blizzard erkannt hat:
„Wir hören immer wieder von Spielern, die sagen: Ich habe eine Familie, ich habe einen Job, ich kann nicht mehr jeden Tag drei Stunden WoW spielen“, erzählt uns Executive Producer & Vice President Holly Longdale während unseres Interviews in London.
Ein Delve dauert in etwa 10 bis 15 Minuten, und wir können ihn Solo mit KI-Begleiter oder im Team mit bis zu 5 Spielern angehen.
Wie uns Game Director Ion Hazzikostas zudem verrät, hat Blizzard bereits mit seinem Mai-Patch 10.1 dieses Feature angeteast und angetestet, in den Zaralek Caverns. Im Grunde eine riesige unterirdische Landmasse, wie sie WoW so noch nie hatte.
“Gehen wir mit unseren NPC-Begleitern rein, fühlt sich das wie eine epische Solo-Quest an mit einem echt coolen Buddy“, erörtert der Game Director.
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Mit Buddy meint er zum Beispiel Brann Bronzebeard, der legendäre Historiker mit dem epischen Zwergenbart. Zu Beginn wählen wir einen Tier, also eine Schwierigkeitsstufe – je höher der Tier, desto besser XP-Ausbeute und Loot.
Spannend: Wir können Brann als Heiler spezialisieren oder Scharfschütze, was unterschiedliche Ultimates für ihn freischaltet – als Damage Dealer ruft er seinen Kampfgreifen und schleudert Blitzhämmer auf die Arachnoiden am Boden. Je länger wir mit ihm spielen, desto mehr levelt auch er und schaltet so immer neue Fähigkeiten frei, droppt etwa Heiltränke.
Für Delve-Könige: Bann Bronzebeard leveln und ein verdammt cooles, goldenes Luftschiff als Mount freischalten
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„Dungeons waren schon so oft diese epischen, wichtigen Orte, aber wir mussten sie bewusst abtrennen und zu Ablegern der Haupthandlung machen … Jetzt können wir, wenn es Sinn ergibt, die Haupthandlung direkt durch diese Orte laufen lassen, was sehr cool ist und uns viel Freiheit im Storytelling gibt“, erklärt uns Game Director Ion Hazzikostas.
Zum Launch warten gleiche 12 Delves, jede Season soll uns ein anderer Story-NPC begleiten, und es gibt sogar Delve-Bosse wie den gepanzerten Mutanten-Krebs Zevzik.
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Delves sind vor allem auch auf Widerspielbarkeit konzipiert und verändern sich dynamisch: Einen Tag müssen wir vielleicht Zwergen-Minen-Bauarbeiter vor den Nerubianern retten. Den anderen an derselben Stelle mit den Arathi daran arbeiten all diese Nerubianer-Nester abzufackeln.
Am Ende des Delves wartet dann eine Schatzkammer, in der Truhen stehen – jeder bekommt also garantierte Belohnungen, es gibt aber auch spezielle Delve-Währungen, die sich nur für spezielle Skills fürs „Delving“, wie Blizzard es nennt, einsetzen lässt.
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Und dann lässt sich auch noch ein besonders cooles Mount freischalten – Bronzebeards goldenes Propeller-Flugzeug. Wie es sich fliegt, konnten wir noch nicht ausprobieren. Und letztlich handelt sich auch nur um ein kosmetisch anpassbares Fluggerät. Doch es wird sicherlich ein paar coole Rennen geben und wer weiß, wir würden uns ja nach wie vor deutlich mehr Action und Luftkampf für WoW wünschen. Vielleicht überraschen sie uns ja mit The Last Titan. Würde jedenfalls thematisch passen.
Warbands: Account-weites Leveling und Banking
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Mal Hände hoch, wer hat auch das Bedürfnis ständig Alts zu erschaffen? Jetzt müssen wir diese nicht mehr einzeln leveln. Warbands ist dieses heiß ersehnte, schon seit vielen, vielen Jahren gewünschte Account-weite Leveling und Banking, was WoW einfach braucht.
Unsere Kriegsbande teilt sich nicht nur den Level, sondern vor allem auch eine Bank – wir können also Items, Waffen, Mounts etc. einfach hin- und herschieben.
Das gilt übrigens sogar für Delve-Fortschritte, was ziemlich cool ist. Lust auf Meister Panda zu switchen und Herr Ork soll mal in den Urlaub? Kein Problem, dank Warband geht es im gleichen Delve weiter.
Ein echter Game-Changer ist das auch für alle Transmog-Fans: Durch das Abschließen von Quests wird jede Transmog-Option für unseren Account freigeschaltet, unabhängig vom Waffen- oder Rüstungstyp. Erhalten wir also ein Paar Lederstiefel als Questbelohnung, schalten wir automatisch auch die entsprechenden Äquivalente für Kettenhemd, Platten oder Stoff-Rüstung frei.
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Etwas schade: Blizzard besteht auf sein aktuelles System, sprich ein Evoker kann nicht einfach mit einem coolen goldenen Plattenpanzer herumrennen, weil das nicht seiner Klasse entspricht. Hier darf Blizzard gerne noch ein paar Schritte weitergehen, alle Rüstungssets für alle Klassen öffnen und das gerne auch rückwirkend. Wir alle haben ja jede Menge starke Transmogs aus vergangenen Expansions, die wir gerne als komplettiertes Set hätten.
World of Warcraft: The War Within startet noch 2024 exklusiv für PC und lässt sich mittlerweile in der Alpha spielen.
